Als am Sonntag abend gegen 19h Wetterwarnungen auf den Smartphones der Kameraden und Kameradinnen eingingen, ahnte noch keiner, welche Konsequenzen diese nach sich ziehen würden. Nur eine knappe halbe Stunde später folgte ein kurzes aber extrem heftiges Unwetter – und der Alarm der Funkmeldeempfänger (ausgelöst wie immer durch die ILS Mittelfranken Süd) ließ nicht lange auf sich warten. Schon bei der Anfahrt zum Gerätehaus wurde den meisten klar: es wird spät werden…
Dass unsere bisherige Gesamteinsatzzahl beinahe verdoppelt werden sollte, wussten wir allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit Hilfe der alarmierten Kreiseinsatzzentrale (besetzt u.A. durch die UGÖEL Landkreis Roth) und der Besetzung unserer EZ durch Personal der Führungsunterstützungsgruppe wurden die Einsätze kategorisiert und nach und nach den Einheiten zugewiesen. Zahllose umgestürzte Bäume mussten gesichert werden und bei etlichen Häusern galt es, das Umfeld vor herabfallenden Dachziegeln zu schützen.
Gerade bei Unwettereinsätzen ist eine Drehleiter unabkömmlich. Alleine war dies für uns nicht zu stemmen, daher unterstützten uns die Nachbarwehren aus Schwabach, Allersberg, Schwand und Hilpoltstein bzw. später als Ablöse aus Rednitzhembach, so dass wir mit insgesamt 5 Drehleitern die Einsatzstellen abarbeiten konnten. Nach einer turbulenten Nacht waren buchstäblich alle Akkus leer und die meisten von uns bekamen ein paar wenige Stunden Schlaf – der allerdings schon bald wieder durch eine folgende Alarmierung unterbrochen wurde. Bei Tageslicht erkannten Mitbürger hier weitere Schäden, von denen ein Teil unser Eingreifen erforderte. Allerdings mussten unsere Einsatzkräfte die mittlerweile fast schon routinierten Arbeiten plötzlich unterbrechen – ein Gefahrguteinsatz erforderte sämtliches verfügbares Personal. Gerade noch an der Kettensäge und jetzt schon im Chemikalienschutzanzug – das hat man auch nicht alle Tage! Anschließend wurde dieser Wechsel aber wieder rückgängig gemacht – es waren ja noch einige Einsätze liegen geblieben.
Nach knapp 24 Stunden waren alle Einsätze soweit abgearbeitet und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt – zumindest was die Geräte betrifft. Wir selber konnten erst mal nur auf eine erholsame Nacht hoffen – zum Glück wurde uns diese auch gewährt.
An dieser Stelle möchten wir uns nicht nur bei den umliegenden Feuerwehren, dem THW Roth und dem THW Ortsverband Hilpoltstein und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Schwabach bedanken, die uns sofort super unterstützt haben – sondern auch bei unseren Mitbürgern, die uns nach Möglichkeit mit Getränken, Snacks, dankbaren Worten – oder auch mal einer Toilette – den Einsatz erleichtert haben!
Ein kleiner Hinweis in eigener Sache: (auch im Dunkeln) gut lesbare Hausnummern machen unsere die Arbeit leichter!
Die Feuerwehr kann übrigens bei Schadenslagen nur bei Gefahr in Verzug tätig werden. Bei Privatgrundstücken gilt: der jeweilige Eigentümer ist für die Schadensbeseitigung verantwortlich, dies fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr.
[UN]
Einsatzbericht #Ehrenamt #Feuerwehr #WirFürEuch #FFRoth #WirFürRoth #Unwetter